Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Benz in Kooperation mit dem Heimatverein Kempten e. V. und im Rahmen der Erinnerungskultur in Kempten aus der Veranstaltungsreihe "Bewegter Donnerstag"
Einziger Termin
Archiv Lienert
Über den Vortrag:
In den ersten Jahrzehnten des Nichterinnernwollens umschrieb die Vokabel „Vergangenheitsbewältigung“ das deutsche Unbehagen, sich mit der nationalsozialistischen Herrschaft auseinander zu setzen. Das Kriegsende stand im Zeichen der militärischen Niederlage, die politische Ohnmacht unter Besatzungsregime wurde von vielen als Siegerwillkür, der Wiederaufbau zerstörter Städte und Infrastruktur als Sühneleistung empfunden. Einsicht und Betroffenheit über den Judenmord, Menschheitsverbrechen und Kern der NS-Ideologie, vermittelte erst Ende der 1970er Jahre die US-amerikanische TV-Serie „Holocaust“.
Die Rede des Bundespräsidenten Weizsäcker zum 40. Jahrestag des Endes von Krieg und Gewaltherrschaft legte den Grundstein einer Erinnerungskultur mit dem Anspruch, aller Opfer der NS-Ideologie zu gedenken, aus der Geschichte zu lernen und Aufklärung künftigen Generationen zu vermitteln. Politisch und moralisch ist das der Auftrag zur Demokratie und zum Widerstand gegenüber autoritären, fremdenfeindlichen, rassistischen und anderen menschenverachtenden Tendenzen, wie sie von rechten Populisten, Demagogen, Wutbürgern, Querdenkern u.a. Demokratiefeinden propagiert werden.
Über den Referenten:
Prof. Dr. Wolfgang Benz, Historiker und Vorurteilsforscher, 1969-1990 Referent am Institut für Zeitgeschichte München, dann bis 2011 Professor und Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin, Mitglied in Gremien der Forschung, der Politischen Bildung und der Gedenkarbeit. Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Autor und Herausgeber zahlreicher Veröffentlichungen zur deutschen Geschichte, zum Antisemitismus und zur Vorurteilsforschung, u. a. Handbuch des Antisemitismus, 8 Bände, München/Berlin 2008-2015.
Veranstaltungsort: Schöner Saal der Sing- und Musikschule Kempten
Direkt vor dem Kempten-Museum befindet sich die Bushaltestelle "Residenzplatz". Die "ZUM" (Zentraler Umsteigeplatz Kempten) ist in wenigen Gehminuten erreichbar.
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