Ein Verein wagt Großes: Alle 25 Jahre findet im Freilichtmuseum Illerbeuren ein Freilichtspiel inmitten der wunderbar passenden Kulisse des Museums statt. So auch 2023. Bei der aktuellen Planung hat niemand gedacht, dass dies Stück eine solch ungeheure Aktualität zeigt. Es handelt von Krieg, von Leid, von Neid und Tod – aber letztlich siegt der Glaube an eine Zukunft ohne Unterdrückung, Rassenhass und Krieg. Illerbeuren spielt seine Geschichte aus dem 30jährigen Krieg nach.
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Geschichte ist keine graue Theorie, es ist Leben und Leiden der Vorfahren. Der 30jährige Krieg im Allgäu
Im Festspiel Illerbeuren hat Jakob Fickler unter Mitwirkung von Hermann Zeller Quellen aus dem 17. Jahrhundert aufbereitet und in neun Bilder gefasst. Im Jahr 1619 steht ein Wechsel auf der Kronburg an: es geht an das Geschlecht der Westernach, die übrigens bis heute das Schloss pflegen. Die Bauern sehen sich nach Freiheit und Menschenwürde, sie haben den vergeblichen Freiheitskampf ihrer Vorfahren im Bauernkrieg 1525 nicht vergessen. Sie sind unsicher, wie man dem neuen Herrn begegnen soll und schwanken zwischen Aufstand und Unterwerfung. Schließloch erreicht der 30jährige Krieg auch das Allgäu. Geflüchtete kommen nach Illerbeuren. Darunter eine junge Frau namens Daluska mit ihrem Kind. Das Festspiel zeigt wie der Krieg, von Herrschern ausgelöst und Soldaten geführt, Frauen und Kinder sowie die hilflose Dorfbevölkerung leiden lässt.
Zerstörung, Tod und Hunger bleiben übrig, als die Soldaten abziehen. Ob Feind wie der Schwede, oder vermeintliche Befreier wie die Kaiserlichen – sie alle plündern und morden. Was bleibt ist Verzweiflung und Angst. Die Menschen suchen nach einem Ausweg – nach einem Sündenbock. Und finden: Eine Hexe ist schuld. Es ist soll die geflüchtete Daluska sein.
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