Start- und Willkommensplatz der Wandertrilogie Allgäu

Start- und Willkommensplatz Bad Wörishofen
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Christa Fredlmeier

Bad Wörishofen war die zentrale Wirkungsstätte Sebastian Kneipps. Unter ihm entwickelte sich die Stadt zum Kurort und Heilbad, immer mehr Hilfesuchende trafen ein und ließen sich von dem „Wasserdoktor“ behandeln. Unterdessen krönte ihn die amerikanische Tageszeitung „Washington Post“ zur drittberühmtesten Person der Welt, hinter dem amerikanischen Präsidenten und Fürst Otto von Bismarck. Bis heute steht Bad Wörishofen in der Tradition der Lehre des Pfarrers und gibt dieses weiter.  

Naturverbunden

Dieser Ort verriet mir stets die Gegenwart eines unsichtbaren Menschen, der längst nicht mehr unter uns weilte. Dennoch war er überall, in den Straßen und Gassen, in den Gärten und Parks, in den Herzen der Einheimischen. Wie ein kräftiger Windstoß packte er einen und machte den Geist frei für neue Ideen.

Dieser Mensch sagte einmal: „Der Sinn des Reisens ist, an sein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns ist, unterwegs zu sein.“ Und so machte ich mich auf, durch seine Straßen und Gassen zu wandern, bereit für das Erlebnis, mit allen Sinnen unterwegs zu sein.

Was ich sah, war wohlbehütet und geordnet, aber gleichzeitig auch wild und voller Geheimnisse. Was ich viele Jahre lang als Unkraut bezeichnete, wurde unter seinen Händen zur heilenden Pflanze. Es wuchs nun gehegt und gepflegt in den Gärten. Denn sein Wissen hatte er weitergegeben.

Als Elixier des Lebens hatte ich es schon immer respektvoll behandelt. Aber seine besonderen Kräfte waren mir fremd. Nun lernte ich seine Wirkung kennen – von außen wie von innen, warm wie kalt, als Guss, Waschung oder Bad. Ich war so vertieft in die Geheimnisse dieser Welt, es hätte mich nicht gewundert, wenn dieser unsichtbare Mensch hinter der nächsten Straßenecke Wirklichkeit geworden wäre.

Und so begriff ich, was es hieß, unterwegs zu sein, zu wandern, die Erlebnisse in mich aufzusaugen, das Neue zu integrieren. Ich fühlte mich frisch und gestärkt, gesund und frei. Mein Blick war nun offen für die Natur, nicht nur für ihre Schönheit, sondern auch für ihre Geheimnisse. Und so manches Mal hielt ich inne und zog die Schuhe aus, um das Unterwegssein mehr zu fühlen.

Ich verließ diesen Ort mit diesem unsichtbaren Menschen im Herzen. Fortan trug ich ihn mit mir, war mit ihm unterwegs und mir war, als würde ihn das erfreuen.

 

 

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