Diese Rokokokirche in Marktoberdorf gehört zu den schönsten Kirchen im Allgäu.
MARKTOBERDORF
Beeindruckend ist zunächst ihre weithin sichtbare Lage auf dem Schlossberg neben dem ehemaligen Fürstbischöflichen Schloss und der von Linden gesäumten Kurfürstenallee. Die Nachbarschaft zum Fürstbischöflichen Jagdschloss mag ihre Größe mit veranlasst haben, doch wurde die Kirche von der Pfarrgemeinde erbaut und finanziert. Im Zusammenwirken von Architektur, Malerei und Plastik gelang ein “Gesamtkunstwerk”, das dem Wesen des süddeutschen Rokoko entspricht. Der Oberdorfer Baumeister Johann Georg Fischer hat auf den Vorgaben eines romanischen Langhauses und eines gotischen Chors einen Kirchenraum geschaffen, dessen Weiträumigkeit und Lichtfülle in der Tradition seines Lehrers und Onkels Johann Jakob Herkomer stehen. Das Problem des nach seinem Empfinden zu langen Chors löste er mit der Unterteilung in Vorchor, Altarraum und Altarbühne. Dies bewirkt die Transparenz des beeindruckenden Hochaltars. Der fröhlich-bunten Fresken- und Stuckdekoration verdankt der Raum seine Lebendigkeit.
Die Kirche ist eines der nicht seltenen Beispiele, die noch das authentische Erscheinungsbild des 18. Jahrhunderts vermitteln. Bei der Restaurierung von 2004 bis 2008 hat sich bestätigt, dass Stuck und Fresken und die gesamte Innenausstattung von hervorragender technischer Qualität sind und sich weitgehend in ihrer Rokoko-Fassung erhalten haben. Heute gilt die Kirche als eines der Wahrzeichen von Marktoberdorf.
Adresse:
Stadtpfarrkirche St. Martin
Kurfürstenstraße 15
87616 Marktoberdorf
Öffnungszeiten:
Sommer:
Montag bis Sonntag von 09.00 – 18.30 Uhr
Winter:
Montag bis Sonntag von 09.00 – 17.00 Uhr
Führungen:
Im Rahmen der Stadtführung „Oberdorfer Stadtbummel“ wird auf einige Besonderheiten der Kirche hingewiesen. Darüber hinaus können im Pfarramt Sonderführungen angefragt werden.