Das Schloss Neuschwanstein zieht jedes Jahr rund 1,4 Millionen Menschen aus aller Welt nach Bayern.
Sieben Wochen nach dem Tod König Ludwigs II. wurde Neuschwanstein im Jahr 1886 dem Publikum geöffnet. Der menschenscheue König hatte die Burg erbaut, um sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Hier erfüllte sich seinen Traum, hier oben entzog er sich der königlichen Repräsentationspflicht. Hier oben war er umgeben von der poetischen Welt des Mittelalters, von den Sagen, auf die auch Richard Wagner in seinen Kompositionen zurückgriff. Dies Schloss war der Musik, war Richard Wagner gewidmet. Und noch ein Motiv ist auf Schloss Neuschwanstein zu finden: der Schwan, das Wappentier der Grafen von Schwangau. König Ludwig II sah sich als deren Nachfolger, aber wohl bedeutsamer ist die Symbolik des Schwans: Er ist das christliche Symbol der "Reinheit", nach der Ludwig strebte.
Trotz allen äußeren Anzeichens des Mittelalters, das Schloss wurde mit modernster Technik erbaut. Es verfügt in den königlichen Wohnräumen über eine zentrale Heißluftheizung, fließend warmes und kaltes Wasser, über elektrischen Strom, über einen Aufzug.
Heute gehört Ludwigs Sehnsuchts– und Rückzugsort zu den meist besuchten Schlössern der Welt und sowohl die nahe Stadt Füssen als auch Schwangau haben sich auf die Gäste aus aller Welt eingerichtet.