Schätzkisten packen: Auf der Lagerjagd nach den richtigen Artikeln
Packzettel schnappen und los geht’s! Ich bin gleich mittendrin und darf meinen ersten Kundenauftrag kommissionieren – natürlich mit Sonjas Unterstützung, die als erfahrene Fachlageristin genau weiß, worauf ich achten muss. Wusstest du zum Beispiel, dass ein Satz immer aus vier Teilen besteht? Diese Mengenangabe kannte ich vorher gar nicht, deshalb muss ich jetzt beim Kommissionieren genau auf die Bezeichnungen achten, damit später auch die korrekte Menge im Paket landet. Aber das ist längst nicht alles: Bin ich am richtigen Regal? Stimmt die Artikelnummer? Passen die Produktspezifikationen auf dem Packzettel und dem Etikett überein? Habe ich wirklich alle Positionen abgehakt? Erst wenn das alles überprüft ist, geht es den Kartons an die Kanten.
Sonja zeigt mir einige bewährte Kniffe, um einen Karton flink und passgenau auszupolstern und transportsicher zu machen. Dabei drückt sie mir ihr – und jetzt auch mein – Lieblingswerkzeug in die Hand: Den „Rippler“ oder auch Kartonkantenschneider genannt. Damit lässt sich ein Karton in null Komma nichts sauber und präzise verkleinern. Ist das geschafft, braucht es noch ordentlich Paketband und Umreifungsschnur, schließlich sollen die Produkte auch bei europaweiten Transporten heil beim Kunden ankommen. Und wo wir schon beim Kunden sind: Der Adressaufkleber darf natürlich nicht fehlen. Dafür melde ich die versandfertige Sendung beim jeweiligen Paketdienst oder sogar bei einer Spedition an, drucke das Versandetikett aus, bringe den Lieferschein an und lege es zur Abholung bereit. Und voilà – mein erstes eigenes Paket ist fertig, fast so schön verpackt wie ein Weihnachtsgeschenk. Dieses Mal nur gefüllt mit Zitzengummis und Schlauchklemmen – wenn das dem Kunden keine schöne Bescherung bereitet, weiß ich auch nicht.
Als Lagerist:innen packen Sonja und ihre Kolleg:innen täglich rund 50 Pakete und schicken sie auf ihre Reise. Doch bevor all die Ware überhaupt raus kann, muss sie natürlich erstmal rein ins Lager. Daher übernimmt im wöchentlichen Wechsel immer jemand anderes aus dem 5-köpfigen Lagerteam die wichtige Aufgabe, neue Ware einzulagern und den Bestand der rund 4.000 verschiedenen Artikel aufzustocken. Das ist ganz schön viel Material, was hier seinen Platz finden muss. Von der Milchkanne über das Melkmaschinenöl und die Vakuumpumpen bis hin zu den meterlangen Milchschläuchen und winzigen Milchdüsen ist alles dabei.