Heilerziehungspfleger (m/w/d) bei der Lebenshilfe Kempten
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Lebenshilfe Kempten: Eine WG in der Herz und Humor wohnen

Arbeiten mit Menschen? Ja, immer gerne! Trotzdem lerne ich zum ersten Mal die Arbeit mit Menschen mit Behinderung kennen – als Heilerziehungspflegerin bei der Lebenshilfe Kempten, einem der großen Träger in der Behindertenhilfe in der Region. Wie es mir dabei ergeht? Hier kommt die ganze Geschichte.

  • Lebenshilfe Kempten

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Manchmal braucht es nur einen zweiten Blick

Gleich nach dem Ortsschild von Waltenhofen steht eine Wohngemeinschaft der Lebenshilfe Kempten – und obwohl ich schon unzählige Male daran vorbeigefahren bin, ist sie mir nie wirklich aufgefallen. Als ich vor dem modernen, neu gebauten Haus mit seiner einladenden Holzfassade stehe, wird mir auch klar, warum. Von außen erinnert mich das Gebäude vielmehr an einen stilvollen Wohnkomplex. Also doch etwas anders als das, was ich mir unter einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung vorstelle. Und während ich darüber nachdenke, merke ich: Da sind sie – die unbewussten und ungewollten Vorurteile, die mein Bild gegenüber der Behindertenhilfe beeinflussen. Die möchte ich jetzt einmal gründlich aufräumen und herausfinden, was der Job als Heilerziehungspfleger:in wirklich mit sich bringt.

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PART #1: Insights

Arbeiten mit Menschen? Ja, immer gerne! Trotzdem lernt man nicht jeden Tag Jobs mit Kontakt zu Menschen mit Behinderung kennen. Pia gibt uns Einblick in die Lebenshilfe Kempten als Heilerziehungspflegerin, bei einem der großen Träger in der Behindertenhilfe in der Region. Wie es ihr dabei ergeht? Hier kommt die ganze Geschichte.

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Ansteckend gut – Humor als beste Medizin

„Fühl dich wie zu Hause“, so begrüßt mich Max – der hier als Heilerziehungspfleger arbeitet – noch bevor wir die Garderobe verlassen. Und das fällt mir in dieser Wohngemeinschaft tatsächlich sehr leicht. Der große familiäre Esstisch, die einladende Küche, der Schrank voller Brettspiele und die Zimmertüren, auf denen liebevoll die Namen und Fotos der Bewohnerinnen und Bewohner angebracht sind – das hat etwas richtig Heimeliges. Hier leben zwölf Menschen mit geistigen und seelischen Beeinträchtigungen, bunt gemischt aus allen Altersstufen, gemeinsam in einer WG. Unter der Woche gehen sie arbeiten oder besuchen ihre Förderstätten oder eine Tagesstätte für berentete und teilzeitbeschäftigte Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung der Lebenshilfe in Kempten. Und am Nachmittag kommen sie wieder zurück nach Hause – genau wie heute, als Max, seine zwei Kolleginnen und ich sie gleich an der Haustüre empfangen. 

Am Anfang bin ich eher zurückhaltend den Bewohnerinnen und Bewohnern gegenüber, was eigentlich gar nicht meine Art ist. Diese anfängliche Unsicherheit kommt aus der Angst heraus, etwas Falsches zu sagen oder zu tun, gerade im Umgang mit Menschen mit Behinderung. Doch als ich bemerke, wie selbstverständlich locker und humorvoll Max mit den Bewohnerinnen und Bewohnern umgeht, verfliegen meine Berührungsängste ruckzuck und das Eis ist gebrochen. Humor gehört in diesem Job einfach dazu wie die Luft zum Atmen. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner selbst haben einen unschlagbar guten Sinn dafür, was den Alltag lebendig und amüsant macht. Es sind jedoch noch mehr Eigenschaften für die Arbeit als Heilerziehungspfleger:in gefragt: Einfühlungsvermögen, Optimismus, eine große Portion Geduld und vor allem die Fähigkeit, den Überblick zu behalten – besonders dann, wenn es chaotisch wird. Wie zum Beispiel bei meiner SideQuest, bei der ich mit zwei Bewohnern den Abendessen-Einkauf meistern sollte. Ob ich das ohne großes Durcheinander über die Bühne gebracht habe, erfährst du im Video.

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PART #2: SideQuest

Pias Aufgabe diesmal: einen Einkauf bewältigen. Hört sich ganz einfach an? Ja, doch Pia soll nicht alleine einkaufen gehen, sondern zwei Bewohner der Lebenshilfe Kempten dabei unterstützen, den Überblick behalten und am besten auch nichts vergessen. Denn das Motto der Lebenshilfe Kempten: Hilf mir, es selbst zu tun.

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Kleine Schritte, große Fortschritte: Hilf mir, es selbst zu tun

Beim Einkaufen und gemeinsamen Kochen fällt mir auf: Max ermutigt die Bewohnerinnen und Bewohner, möglichst viele Arbeitsschritte selbst zu übernehmen. „Hilf mir, es selbst zu tun“ ist das Motto und der wichtigste Grundsatz im Umgang mit den Menschen hier. Dabei schätze ich zusammen mit Max vor jeder anstehenden Aufgabe ab, ob die Bewohnerinnen und Bewohner diese auch selbstständig gewuppt bekommen. Wenn ja, darf ich ihnen erst einmal zeigen, wie sie zum Beispiel die Zwiebeln fürs Abendessen schneiden sollen: Zuerst schälen, halbieren, in Würfel schneiden und dabei auf die Finger aufpassen. Das Ziel? Die Eigenständigkeit der Bewohnerinnen und Bewohner fördern und ihnen eine möglichst selbstständige Lebensführung ermöglichen. Dieses Fördern und Begleiten zieht sich durch den gesamten Arbeitsalltag, zu dem unter anderem Folgendes zählt: Planen von gemeinsamen Wochenendausflügen und Freizeitbeschäftigungen. Spielen von Brettspielen. Begleiten der Bewohnerinnen und Bewohner zum Arzt. Bestellen, Überprüfen und Verabreichen von Medikamenten. Unterstützen bei Alltagsaufgaben vom Anziehen für die Arbeit bis hin zum Zähneputzen vor dem Schlafengehen. Erstellen von Berichten zur Dokumentation von Krankheitsverläufen und vieles mehr. All diese Tätigkeiten sorgen dafür, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner rundum wohlfühlen können – selbst wenn die Arbeit mal daraus besteht, die neuesten Lego-Technik-Maschinen zusammenzubauen. Bei diesem Job pflege ich also nicht nur, sondern begleite die Bewohnerinnen und Bewohner auch pädagogisch. Diese wichtige Erkenntnis lässt mich endgültig meine Vorurteile über Bord werfen

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PART #3: Interview

Wie kommt man zu dem Job des Heilerziehungspflegers? Und was bedeutet das eigentlich genau? Max erzählt im Gespräch von seinen täglichen Aufgaben, den Herausforderungen und warum es sich lohnt, diesen Beruf auszuüben.

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Du hast schon einmal einen Bundesfreiwilligendienst oder ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert und erkannt, dass dir die Arbeit mit Menschen liegt? Und suchst nach einem Beruf, der genauso viel zurückgibt, wie du hineingibst? Dann berühre jetzt als Heilerziehungspfleger:in die Herzen der Menschen und bewirb dich hier.

Job-Checkliste

  • Wer hat das Zeug für diesen Job?

    Alle, die Freude am Umgang mit Menschen, viel Einfühlungsvermögen, Empathie, jede Menge Geduld haben und eine aufgeschlossene Haltung pro Diversität und Teilhabe zeigen. Wenn du in stressigen Situationen den Überblick behältst und dabei deinen Humor nicht verlierst, bist du hier genau richtig.

  • Welche Skills muss man für diesen Job mitbringen?

    Du bringst soziale und emotionale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit mit. Du verfügst über Resilienz, Organisationsgeschick und hast eine ausgeprägte Beobachtungsgabe. Die dreijährige Ausbildung zur/zum staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger:in erfolgt in Kooperation mit den entsprechenden Fachschulen, die Lebenshilfe Kempten bietet die erforderlichen Praxisplätze dazu. Eine ein-bis zweijährige Ausbildung zur/zum Heilerziehungspflegehelfer:in kann ebenso in einer dieser Fachschulen absolviert werden, wieder in Kombination mit einem Praxisplatz, zum Beispiel bei der Lebenshilfe Kempten.

  • Vor was darf man keine Angst haben?

    Berührungsängste sind eher ungeeignet in diesem Job. Aber kein Grund zur Sorge – wenn du eine gewisse Offenheit mitbringst, fühlst du dich schnell wohl im Umgang mit Menschen mit Behinderung.

  • Absolutes Highlight des Jobs?

    Die enge Beziehung zu den Bewohner:innen – man bekommt unglaublich viel Freude und Wertschätzung zurück, und das schafft keine Maschine.

  • Welchen täglichen Sidequests muss man sich stellen?

    Bestellen, Überprüfen und Verabreichen von Medikamenten. Dokumentation von Krankheitsverläufen. Erstellung von Berichten. Organisation und Planung von gemeinsamen Freizeitaktivitäten und Wochenendausflügen. Begleitung der Bewohner:innen zu Arztterminen. Unterstützung bei der Grundpflege, Kochen, Einkaufen und weiteren alltäglichen Aufgaben. Pädagogische Förderung der Bewohner:innen, beispielsweise mithilfe von Spielen.

  • Gibt es Besonderheiten in diesem Job?

    Es gibt feste Früh- und Spätschichten, da die Bewohner:innen tagsüber aus dem Haus sind. Zusätzlich gibt es eine wechselnde Nachtbereitschaft, bei der du vor Ort übernachtest – dafür gibt es natürlich einen attraktiven Zuschlag.

Alles was wir zu Hause machen, wird hier auch gemacht
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Die Wohngemeinschaft in Waltenhofen
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Mensch ärger dich nicht
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Übung macht den Meister
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Übung macht den Meister

JobQuesterin Pia stellt sich der Herausforderung: in den nächsten Monaten testet sie sich durch die Allgäuer Branchen und lernt vielfältige Jobs kennen: von der Industriemechanikerin über die Barkeeperin, von Physiotherapeutin bis hin zur Software Entwicklerin, von der Fachkraft für Lagerlogistik bis zur Monteurin.

Und weil das noch nicht genug ist, dürft ihr mitentscheiden: Bei jedem Job muss sie sich eine SideQuest stellen. Verfolgt Pias Abenteuer auf Instagram und entscheidet mit, welcher Aufgabe sich Pia in jedem Betrieb stellen soll.

Alles über Pia, ihre Erfahrungen und Berichte findet ihr bei TikTok, Instagram und in den folgenden Blogbeiträgen. 

Erlebt von

JobQuesterin Pia

Verrückt genug, alles auszuprobieren und spontan genug, immer das Beste daraus zu machen. Das ist mein Motto, mit dem ich als JobQuesterin auch dieses Jahr wieder die Allgäuer Berufswelt unsicher mache.

 

Auch außerhalb der JobQuest bleibt es abwechslungsreich, denn Hobbys habe ich fast so viele wie Gipfelkreuze im Allgäu: Improtheater. Klettern. Handpan- & Schlagzeugspielen. Werkeln. Stand-Up-Paddling. Oder einfach nur raus an die frische Luft und rein in das Allgäuer Bergparadies: Meine Heimat.

 

Das schafft die besten Voraussetzungen, um für die verschiedensten Jobs und verrücktesten Quests gewappnet zu sein. Ich bin bereit für die nächste Mission. Und du?

Schau doch auch mal hier rein

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