Sägewerk Poschenrieder: Ein Unternehmen mit tiefen Wurzeln und hohen Ambitionen
Frisch geschnittenes Holz wohin die Nase riecht. Da bekommt mein Schnuppertag als Holzbearbeitungsmechanikerin bei dem Sägewerk Poschenrieder eine ganz neue Bedeutung.
Frisch geschnittenes Holz wohin die Nase riecht. Da bekommt mein Schnuppertag als Holzbearbeitungsmechanikerin bei dem Sägewerk Poschenrieder eine ganz neue Bedeutung.
Sägewerk Poschenrieder
Arbeitgeber
Holzbearbeitungsmechaniker:in
Job
Jeder, der mich kennt weiß: Ich hab ein sehr sensibles Näschen. Daher liebe ich den Duft von frischen Kräutern, nassen Straßen und zersägtem Holz. Mein Schnuppertag bei dem Sägewerk Poschenrieder bekommt also eine ganz neue Bedeutung.
Die ersten Selbstversuche mit dem Werkstoff Holz liegen bereits hinter mir. In unserer kleinen Werkstatt Zuhause arbeite ich gerade an einem Indoor-Surfbrett aus Holz. Von den Holzbearbeitungsmechaniker*innen der Firma Poschenrieder kann ich mir für dieses Projekt bestimmt etwas abgucken. Immerhin bin ich hier in einem der größten Sägewerke im Allgäu gelandet, das schon über 120 Jahre Firmengeschichte schreibt. Die insgesamt 30 Mitarbeiter*innen wissen also bestimmt, wo der Hammer (oder die Säge) hängt.
Außenlager von dem Sägewerk Poschenrieder von oben.
Als Holzbearbeitungsmechanikerin muss ich natürlich den ganzen Produktionsprozess, vom Baumstamm bis zum fertigen Schnittholz, kennen. Deshalb nehmen Johannes und ich erst einmal alle Arbeitsschritte unter die Lupe. Los geht´s auf dem Rundholzplatz. Was vorher so aussah wie große Berge voller Baumstämme, entlarvt sich als sehr strukturierte Einteilung der Bäume nach Größe, Länge und Zopf (das ist der Durchmesser des Stamms). Nachdem die Bäume entrindet wurden, greifen die Kolleg*innen in den Kranwägen die gewünschten Stämme auf und legen sie aufs Förderband. Dabei sind alle Mitarbeiter*innen untereinander ständig im Austausch, um sich zwischen den einzelnen Arbeitsschritten abzustimmen.
Johannes erklärt mir die einzelnen Produktionsschritte im Sägewerk
Ganz schön hightech finde ich, dass eine Anlage gleich zu Beginn alle Maße des Baumstamms ausmisst. Das ist für den nächsten Schritt sehr wichtig. Im eigentlichen Sägewerk, dem Herz des Unternehmens, steuern wir die Bäume so durch die Sägeblätter, dass wir möglichst viele Bretter aus dem Stamm heraus sägen können. Dafür legt uns die moderne Messmaschine ein passendes Schnittmaß für jeden einzelnen Stamm an. Die Arbeit mit Holz hatte ich mir auf alle Fälle rustikaler mit Motorsägen und Co. vorgestellt. Daher bin ich überrascht, dass hier alles sehr technisiert abläuft.
Auf Förderbändern durchläuft das Holz die gesamte Produktion
Mit ganz viel Spaß darf ich auch einmal die Maschinen steuern
Kann mich bitte jemand zwicken? Ich glaub ich träume … zumindest sah der Weg zum nächsten Führerhäuschen so aus, als wäre er mit ganz viel Puderzucker bedeckt. Heute gibts leider keinen Puderzucker für mich, aber dafür ganz viel Sägemehl, das natürlich wie alles hier wunderbar duftet. Wo wir schon beim Thema sind: Was passiert eigentlich mit den ganzen Holzresten? Dazu folgen wir einer langen Spur aus Förderbändern, die uns zu einem großen Lager für Sägespäne und Sägemehl führt. Alle Holzreste, die bei der Verarbeitung übrig bleiben werden hier zerkleinert, gesammelt und bereitgestellt für die Wiederverwendung. Sägespäne werden dann zum Beispiel weiter fürs Einheizen benutzt und so wird auch der kleinste Rest des Baumes genutzt.
Einmal Schnuppern an den Sägespänen
Da bekomme ich (als alte Frostbeule) gleich ganz warme Gedanken. Warm hat es auch das fertig produzierte Schnittholz, das kommt nämlich noch eine Runde in die Baum-Sauna (naja eher gesagt in die Holztrocknung). Dadurch wird das Holz weniger attraktiv für hungrige Käfer.
Ich für meinen Teil hatte bislang immer ein eher mulmiges Gefühl, wenn ich am Straßenrand wieder einen Stapel gefällter Bäume liegen sah. Der Job als Holzbearbeitungsmechaniker*in hat mir heute einen komplett neuen Blickwinkel gezeigt: Eine kontrollierte Abholzung ist durchaus förderlich für die Natur und den Wald. Durch das Abholzen der alten Bäume haben nämlich die jungen Bäume wieder genug Platz, um wachsen zu können und noch viel wichtiger: Sie können wieder neues CO2 aufnehmen und binden. Mal schauen, ob Laura und Lauri das auch schon wissen oder, ob sie sich noch auf dem Holzweg befinden.
So sieht ein fertig produziertes Stück Schnittholz aus
Weitere spannende Informationen und Jobs bei der Sägewerk Poschenrieder GmbH & Co. KG findest du unter:
Für wen ist dieser Job geeignet:
Für jeden, der sich für die Natur und vor allem für den Werkstoff Holz begeistern kann, Spaß am Bedienen von großen Maschinen hat und einen guten Überblick bewahren kann
Was muss man mitbringen:
Eigeninitiative. Teamfähigkeit. Lösungsorientiertes Denken. Technisches Verständnis.
Vor was darf man keine Angst haben:
Lauten Maschinen in der Produktion (natürlich sind die Arbeitsplätze selbst entsprechend abgetrennt und für alles andere gibt es einen Ohrschutz).
Absolutes Highlight des Jobs:
Der Geruch im Büro, im Sägewerk, im Lager oder draußen in der Einfahrt: Überall riecht es nach feinem und frischem Holz!
Tagesaufgaben in Stichworten:
Bedienen der Hauptmaschinen, die das Holz transportieren. Überblick über die Produktion bewahren. Auftauchende Probleme beseitigen. Ständiger Austausch zu den Kollegen in den anderen Steuereinheiten.