Das Café K in Mindelheim
Ein Häuschen, das eher aus Leidenschaft zum Café wurde. Tolle Torten – und ein sehr persönlicher Stil, der perfekt in diese „Stadt der Frauen“ passt…
Ein Häuschen, das eher aus Leidenschaft zum Café wurde. Tolle Torten – und ein sehr persönlicher Stil, der perfekt in diese „Stadt der Frauen“ passt…
Eines Tages sind keine Vorhänge mehr an den Fenstern. Und Elke Knöller-Lutz, die in der BUND-Filiale arbeitet, und täglich auf das geduckte Häuschen mit den Fensterläden und der Marienstatue in der Hausecke schaut, nimmt sich ein Herz – sie spricht die Vermieterin an. Und erhält den Zuschlag. Auf die Frage, was sie mit den Räumen machen wolle, antwortet Elke Knöller-Lutz: „Ich möchte ein Café eröffnen.“ Noch heute scheint sie überrascht von der Chuzpe, die sie damals hatte.
Mindestens 500 Jahre alt ist das Haus in der Mindelheimer Dreerstraße. Einst wohnte hier die „Krippele Rosa“, eine verschrobene Dame, die berühmt war für ihre Krippensammlung – und für ihre Kuchen. Und diesen Geist hat Elke Knöller-Lutz bewahren können. Die Kuchen und Torten, die sie serviert, sind eine Wucht. Cremig, fruchtig, immer frisch gebacken. Serviert, wie könnte es in diesem Häuschen anders sein, auf antiken Tellern.
Das macht den Geist aus, den das Café K verströmt. Eine liebevolle Sammelleidenschaft prägt diesen Ort. Die Inhaberin sagt, dass sie hier all das habe verwirklichen wollen, was ihr in anderen Kaffeestuben fehlte. So steht wohlfeil dekorierter Kitsch neben kleinen Kunstwerken, frische Blumen kuscheln mit Antiquitäten. Und zwischendrin sitzt Elke Knöller-Lutz, die sich einen Moment frei genommen hat, um ihre Geschichte zu erzählen. Sie handelt von einer Leidenschaft, die zur Arbeit wurde. Und von der Kraft der Natur.
Es gab Momente zu durchstehen, wie sie jeder Selbständige kennt. Mal glaubst du, alles falsch gemacht zu haben – wie sonst ließe sich erklären, dass heute kein Gast kommt? Mal gibt es so viel zu tun, dass du befürchtest, das Wochenende nicht zu überstehen. Elke Knöller-Lutz hilft, dass sie vor 13 Jahren eine Ausbildung zur Landschaftführerin gemacht hat. Dass sie sich mit der Pflanzenheilkunde auskennt. Dass sie die Allgäuer Berge liebt. Und auch wenn sie nur selten Zeit hat, hinaus zu ziehen, sagt sie: „Die Natur ist mein Lebenselixier.“
Kraft, die sie braucht für ihren kleinen „Familienbetrieb“. In dem zwar keine Familienmitglieder arbeiten, in dem aber die Atmosphäre so familiär ist, dass sich die Mitarbeiter wie Familienmitglieder fühlen. Kraft auch für neue Ideen: So will sie Themen-Abende veranstalten und weitere Wein-Verkostungen anbieten. Die ersten waren sehr erfolgreich. Bis dahin serviert sie weiterhin mittags vegetarische Kleinigkeiten in Bio-Qualität und nachmittags famose Kuchen und Torten. Allein dafür lohnt der Besuch.