Spirituelle Orte – seit Jahrtausenden werden sie sehr bewusst aufgesucht. Um ihre Wirkung zu verstärken und den Zugang zur Spiritualität zu erleichtern, wurden ästhetische Bauwerke geschaffen, von denen auch heute noch eine unglaubliche Wirkung ausgeht. Man kann sich diesen Räumen, zumeist in Kirchen und Klöstern, nicht entziehen. Aber auch in historischen Parkanlagen spürt man, mit welchem Feingefühl sie angelegt worden sind. Heute suchen Gäste zumeist ganz unbewusst die dort verborgenen Kraftplätze auf. Die Stille eines historischen Parks, die Erhabenheit eines Kirchenraums oder die Stetigkeit eines Brunnens inspirieren. Sie sind nicht nur in der ländlichen Idylle zu finden, wie beispielsweise Kloster Irsee bei Kaufbeuren: Ein Ort, der nur aus dem Benediktinerkloster mit Landwirtschaft und Ökonomie besteht. Heute logieren Gäste in dem klösterlichen Vier-Sterne-Hotel mit Locations für verschiedene Veranstaltungen. Die dazugehörige Brauerei mit Kloster- und Brauereiwirtschaft trägt noch bauliche Züge der vergangenen Jahrhunderte. Im nahen Kaufbeuren leben heute noch Franziskanerinnen im Kloster und bieten Einkehr auf Zeit. Ebenso wie die Benediktinerabtei in Ottobeuren bei Memmingen. Gerade in den Städten bieten sich unvermutete spirituelle Orte. In Memmingen verbindet der Grüne Weg solche Orte in der historischen Stadt miteinander und führt hinaus zum Park Alter Friedhof. ein magisch-schöner Ort. Leutkirch bietet eine Fülle von Kapellen – warum ist schwer zu sagen. Ob es wohl an den vielen Bergkuppen liegt, allesamt Kraftorte? Besonders aussichtsreich ist die Kapelle La Salette. Eine der vielen Mindelheimer Kapellen sollte unbedingt zur Weihnachtszeit aufgesucht werden: Am Ende einer uralten Lindenallee befindet sich Maria Schnee – hier wurde einst „Ihr Kinderlein kommet“ gedichtet. In Füssen ist es der Totentanz: Im Kloster findet sich die wohl älteste Darstellung in Bayern. Von hier aus führt übrigens ein Weg hinaus zum Kalvarienberg und verbindet den Glauben mit irdisch Schönem: der Landschaft im Schlosspark.