Im Porträt: Claudia Hoyer - Landestheater Schwaben

Der Kosmos, dem sie dort begegnete, hat sie so begeistert, dass sie später Theaterwissenschaften studierte und sich zur Theaterpädagogin ausbilden ließ. „Theater“, sagt Claudia Hoyer, „ist der Raum, Geschichten zu erzählen. Es ist ein Ort, die Welt anders zu erleben und zu erfahren, angefasst, berührt und fasziniert zu werden, andere Lebensentwürfe kennenzulernen.“

Sie leitet das neue Junge Landestheater Schwaben in Memmingen, das im April 2022 offiziell den Spielbetrieb aufnahm. In den Räumlichkeiten am Schweizerberg, in denen sich lange die Studiobühne des Landestheaters befand. „Der Bedarf an Theater für junge Menschen war und ist groß“, erklärt Claudia Hoyer. Denn durch die ländliche Infrastruktur des Allgäus fehle Kindern und Jugendlichen „ein schneller Zugang, um Kultur zu erleben“. Der Auftrag des Jungen Landestheaters Schwaben ist, „Theater in die Region zu bringen“, also nicht nur in Memmingen zu spielen, sondern die Produktionen auch in anderen Städten, Kommunen und auch Schulen des Allgäus aufzuführen. Das Ziel ist, so Hoyer, „mit den Stücken eine möglichst große Altersklasse abzudecken.“ So können mit der „Besten Kuh der Welt“ schon Dreijährige erste Theatererfahrungen im Kindergarten machen. Jugendliche finden sich in „Das Gesetz der Schwerkraft“ wieder, einem Stück, das Selbstfindung, Geschlechtsidentität, Akzeptanz behandelt und für eine diverse Gesellschaft plädiert. Themen, „die auf der Straße liegen“, und darum im Spielplan Raum finden. Denn, so Claudia Hoyer, „Theater ist ein Ort, Offenheit für eine Welt zu vermitteln, die nicht nur links und rechts, schwarz und weiß ist.“