Verblüffend modern wirkt das Prinzip der Ganzheitlichkeit, das die Basis der Kneipp-Therapie ist. Gerade in Zeiten der weltweiten Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass die Behandlung der durch das Virus ausgelösten Infektion nicht nur auf die betroffenen Organe beschränkt bleiben darf. Und es hat sich gezeigt, dass ein erfolgreicher Heilungsansatz des Zusammenwirkens verschiedener medizinischer Disziplinen bedarf. So wie die Bewältigung der Folgen dieser Krise auch nur in Gemeinschaft erfolgen kann. Wenn es also ein Learning geben kann aus dieser globalen Krise – dann heißt es: Ganzheitlichkeit.
Im 19. Jahrhundert hat Sebastian Kneipp intuitiv auf dieses Zusammenspiel verschiedener Faktoren als Grundlage der eigenen Gesundheit gesetzt. Er hat selbst erfahren müssen, wie wichtig es ist, auf die Signale des Körpers zu hören – und diesen auch zu vertrauen. Als junger Mann war er an Tuberkulose erkrankt. Kneipp litt unter Fieber, spuckte Blut, verfiel körperlich. Die Ärzte konnten ihm nicht mehr helfen. Der Schüler vertraute auf die heilende Kraft des Wassers und erkannte die Heilkraft in sich selbst.
Im Laufe der Jahre hat Sebastian Kneipp diesen Heilungsansatz zu einer ganzheitlichen Therapie weiter entwickelt. Das Motto klingt vertraut: In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist, und umgekehrt hält ein wacher Geist seinen Körper fit und lebt im Einklang mit der Natur. Kneipps Lehre setzt auf Ganzheitlichkeit: Denn es sind die Elemente, die dem Menschen helfen. Dann lebt man im Einklang nicht nur mit der Natur, sondern auch mit der Seele. Kneipp wusste, wenn wir nur unseren Körper nähren, aber nicht die Seele, unsere innerste Verbindung zur Natur und Welt, dann verhungern wir trotzdem.
Kneipps fünf Säulen bilden die Basis für eine ganzheitliche, allgäuerische Lebensweise mit nur einem Ziel – den Menschen gesund zu erhalten.