Weinhausen. Das Schild mitten im Dorf ist leicht zu übersehen. Hier soll eine Nudelproduktion sein? Wir sind gespannt und fahren auf den Hof von Familie Moser, die uns herzlich begrüßt.
Echte Pioniere stehen uns gegenüber: Marianne und Johann Moser begannen bereits vor über 30 Jahren auf ihrem Biohof, den Dinkel von den eigenen Feldern zu Nudeln zu verarbeiten. Schnell kamen die fünfköpfige Familie wie auch Freunde und Bekannte auf den Geschmack. So widmete sich Johann Moser ganz der Nudelherstellung, anfangs noch in einem ausgebauten Kellerraum. Auch in der Direktvermarktung gingen die Mosers innovative Wege: Bereits 1998 richtete er einen Online-Shop ein – vielleicht der erste seiner Art im Allgäu? Mittlerweile hat der jüngste Sohn Gerhard seinen Job als Versuchsingenieur aufgegeben und den Familienbetrieb übernommen. Seine Frau Teresa ist fürs Marketing zuständig und springt überall dort ein, wo es gerade nötig ist.
Heute ist Dienstag, und damit Produktionstag. Und zwar in dem ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäude auf dem Hof, in dem früher Milchvieh zu Hause war. Von außen wirkt es unscheinbar, doch das täuscht. Gerhard Moser öffnet die Tür und führt uns durch große Lagerräume. Rechter Hand zeigt er uns die kleine Mühle, wo bis zu 1200 Kilo Getreide vor jedem Produktionstag frisch zu Vollkornmehl vermahlen werden. Das helle Mehl wird fertig gemahlen von der Kunstmühle Schmid in Buchloe angeliefert. Wir ziehen ein Haarnetz über und schlüpfen in den kleinen, aber feinen Produktionsraum.