Heumilch: eine garantiert traditionelle Spezialität
Besondere regionale Produkte werden von der EU besonders geschützt. Ein solches Produkt ist die Heumilch. Sie führt das Siegel „garantiert traditionelle Spezialität“.
Besondere regionale Produkte werden von der EU besonders geschützt. Ein solches Produkt ist die Heumilch. Sie führt das Siegel „garantiert traditionelle Spezialität“.
Jeder kennt sie: Bayerisches Bier, Schwäbische Maultauschen oder der Allgäuer Emmentaler – besondere Produkte aus besonderen Regionen. Sie zeichnen sich durch spezielle Eigenschaften aus und sind weit über ihre Region hinaus beliebt. Damit diese Produkte und Lebensmittel, aber auch traditionelle Spezialitäten nicht missbräuchlich verwendet werden, hat die EU ein europaweites Schutzsystem eingeführt.
Dabei gibt es die Kategorien „g. U. geschützte Ursprungsbezeichnung“, „g. g. A. geschützte geografische Angabe“ und „g.t.s. geschützte traditionelle Spezialität“. Jeder Hersteller, der gewisse festgeschriebene Anforderungen erfüllt und sich dem Kontrollsystem unterstellt, darf diese Produkte mit geschützten Bezeichnungen vermarkten.
Im Allgäu führen vier Käsesorten das Siegel g.U. Bei der geschützten Ursprungsbezeichnung finden alle Produktionsschritte im entsprechenden Ort, der Region oder Land statt: Erzeugung, Verarbeitung sowie die Zubereitung.
Bei der garantiert traditionellen Spezialität (g.t.S.) handelt es sich um traditionelle Produktionsmethoden und Rezepte, die sich deutlich von anderen gleichartigen Erzeugnissen unterscheiden. Traditionell bedeutet dabei mindestens 30 Jahre. Seit 2016 ist die Heumilch als garantiert traditionelle Spezialität europaweit geschützt. Auch im Allgäu wird sie produziert – doch was steckt eigentlich genau hinter der Heumilch?
„Heumilch“ ist Kuh-, aber auch Ziegen- oder Schafsmilch von Muttertieren, die unter Einhaltung von traditionellen Produktionsbedingungen erzeugt wird und sich durch ein Verbot von Gärfuttermitteln und von genetisch veränderten Futtermitteln auszeichnet. Diese Regelungen sind im sogenannten „Heumilchregulativ“ zusammen gefasst.
Die Herstellung von Heumilch ist die ursprünglichste Form der Milchgewinnung und ist an den Lauf der Jahreszeiten angepasst: Den Sommer verbringen Heumilchkühe auf den heimischen Weiden und Alpen, wo sie eine Vielzahl von Kräutern und Gräsern genießen können. Die Wiesen im Tal werden wiederrum gemäht, das Gras getrocknet und das gewonnene Heu gelagert. Damit werden die Tiere dann im Winter versorgt. Als Ergänzung erhalten sie mineralstoffreichen Getreideschrot oder auch z.B. Grünraps, Grünmais, oder Grünroggen. Vergorenes (z.B. Silage, d. h. Feuchtheu oder Gärheu) oder genetisch verändertes Futter ist strengstens verboten.
Hinter der Heumilchproduktion steht daher keine intensive sondern eine extensive Bewirtschaftung der Flächen. Zur Förderung der Artenvielfalt lassen Heumilchbauern ihre Wiesen richtig reifen und mähen erst, wenn eine Vielzahl von Gräsern und Kräutern in voller Blüte stehen. Sie haben daher um ein bis zwei „Schnitte“ pro Sommer weniger.
Partner der Marke Allgäu:
Weitere Betriebe:
* kein Anspruch auf Vollständigkeit
In Zusammenarbeit mit:
Herrn Markus Fischer, der ARGE Heumilch Deutschland und der Allgäuer Hof-Milch GmbH
Weitere Informationen zur Heumilch erhält man unter www.heumilch.com