Im Frühjahr und Herbst sind ihre Kühe, Kälbchen und Jungvieh auf den Weiden rund um den Hof, im Sommer auf den Alpen um Oberstdorf. „Im Spätherbst wollen sie dann gar nicht mehr unbedingt ins Freie. Man merkt, dass sie langsamer und träger werden“, erzählt der Senior. Denn die Tiere spüren: Der Winter kommt, und mit ihm die Ruhe. Und genau so ist die Atmosphäre jetzt im Stall: ruhig und friedlich. Manchmal ertönt ein Muhen, mal ein lauteres Schnaufen, die Halsbänder klappern. Zufrieden kauen die Kühe ihr Heu wieder, das sie morgens, mittags und abends bekommen. Gleich am Eingang begrüßt uns Tini, sie ist mit ihren elf Jahren die älteste Kuh im Stall. Die anderen stehen in Reih und Glied in Freianbindung, jeder Fressplatz ist mit 1,25 Metern Breite im Vergleich zu anderen Ställen wirklich groß. Die beweglichen Gurtbänder lassen den Tieren viel Spielraum. Mal stibitzt man Futter von der Nachbarin, mal schleckt man zärtlich ihre Stirn ab. Immer wieder streckt eine ihren Kopf hinaus in den Gang und will gekrault werden. Das Jungvieh hat seine Bewegung im Laufstall gegenüber. Auch die Kälbchen haben viel Platz, es wirkt fast wie in einem Kindergarten. „Wir hängen ihnen immer wieder Spielzeug auf, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen“, meint Ludwig und lacht. Zudem gibt es eine abtrennbare Abkalbe-Box, damit die Kühe ihre Kälber ohne Störung zur Welt bringen können. Von Ende September bis in den April hinein ist auf dem Hislar Hof die Zeit für Nachwuchs, denn den ganzen Sommer über sind die Tiere allesamt ja wieder auf den Alpen.