Sechs Geheimtipps für Füssen

Wir präsentieren achtsame Geheimtipps für Füssen. Ein Bad im Wald, ein königlicher Aussichtspunkt und drei streitende Schwestern. 

    TIPP 1: Achtsamkeit – Der etwas andere Waldspaziergang

    Manche schmunzeln über uns. Vielleicht, weil wir auf einer Wiese stehen und andächtig ein Blümchen betrachten. Weil wir rücklings unter einer Buche liegen und in den Himmel träumen. Weil wir intensiv ein winziges Stück Wald untersuchen, Schneckenhäuser entdecken, seltsam geformte Tannenzapfen, Moos in verschiedenen Formen. Wenn wir ins Hotel zurückkommen, haben wir uns keine große Distanz erwandert. Im Gegenteil: Waldbaden ist nicht ein Durchrennen, sondern das Eintauchen in den Wald. Es geht darum, tatsächlich an dem Ort zu sein. Wir laden dich herzlich ein, es uns gleichzutun! 

    "Achtsamkeit - der etwas andere Waldspaziergang", Waldbaden mit Gästeführerin Ruth Wechner.

    Beim Waldbaden sammeln wir, was der Wald hergibt und legen alle achtsam zu einem "Bild" zusammen

    TIPP 2 Mittendrin und doch ein Ort der Ruhe – der Kalvarienberg Füssen

    Der Leidensweg Christi nach Golgata fasziniert die Menschen seit mehr als 2.000 Jahren. In den Bergen wird er vielfach bildlich dargestellt. Bei Füssen wurde im 19. Jahrhundert ein eigentlich unscheinbarer Hügel zur Bühne für ein Schauspiel in 14 Akten. Am Ende steht das Kreuz. Und eine Aussichtsplattform. Wir folgen den Stationskapellen, sehen die Marienkapelle mit der eindrucksvollen Statue, das Panorama Jerusalems, die Heiliggrabkapelle mit Altarschrein. Schließlich geht der Blick auf Schloss Neuschwanstein. Auch der berühmte Bayernkönig Ludwig II. soll zuweilen Zuschauer der Karfreitagsprozessionen gewesen sein. Wir genießen es, dem Zentrum des Königsschlösser-Tourismus so nah zu sein. Und doch an einem Ort der Einkehr und Ruhe zu stehen.

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    Allgäu GmbH, Susanne Baade

    Füssen von oben - schöner Ausblick bei der historischen Wanderung

    Die Marienkapelle in Füssen.

    TIPP 3: Einen Umweg wert – die Kneipp-Insel im Hopfensee

    Ein Steg führt hinaus auf den See. Am Ende ein Schwimmponton mit Holzdeck. Darauf sieht man oft Schuhe stehen, die Socken oben hinein gestopft, achtlos daneben geworfen oder gründlich gefaltet. Es macht Spaß sich anzuschauen, wie die Menschen mit ihren Schuhen und Strümpfen umgehen. Um dann davon überrascht zu sein, wer zu welchem Schuh-Paar gehört. Der Star des Pontons ist das darin eingelassene Kneipp-Wasserbecken. Wir treten das kalte Wasser. Was eine Wohltat…

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    Allgäu GmbH, Susanne Baade

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    Allgäu GmbH, Susanne Baade

    Die Kneipp-Anlage am Hopfensee

    TIPP 4: Magische Wanderung um den Weissensee

    „…wütend verfluchte die Mittlere der drei ihre Schwestern: Möge euch die Erde mitsamt dem Grunde verschlingen. Daraufhin erfüllte ein gewaltiger Donner die Luft, ein Krachen und Bersten…“ Plastisch schildert Ulrike Aicher den Streit der Schwestern, die einst Herrinnen waren über dieses Land. Die sich so gut verstanden, bis die Habgier ihre Herzen zerfraß. Über diesen erbitterten Streit neigten sich die Berge ins Tal, Wasser stieg aus dem Erdinneren auf – und ein See entstand. Wie bestellt, tobt zur dramatischen Legende vom Weißensees ein Wintersturm über unsere Köpfe hinweg.

    Spaziergang in eine andere Wirklichkeit

    Auf der Website Füssens heißt es, der Weißensee habe seinen Namen von den Sedimenten aus den Bergen, die ihm eine weißliche Färbung geben. Doch wir lernen Entstehungsmythen, die von einem sehr weiblichen See erzählen. Oder von einem See und seinem Drachen, der noch immer zu sehen ist. Später stehen wir vor Wurzeln, die wie Reptilienkrallen aus dem Boden luken. Und vor einem Baumstumpf, der tatsächlich so verwittert ist, dass er den Nüstern eines Drachens ähnelt. Sind diese Bilder nicht auch Hinweise auf eine andere Wirklichkeit? Die magische Wanderung um den Weißensee bewirkt, dass wir uns solche Frage stellen…

    Blick auf den Weissensee im Allgäu.

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    Allgäu GmbH, Susanne Baade

    TIPP 5: Bio Hotel 3.0 – das Hotel Eggensberger in Hopfen am See

    Im Allgäu gibt es viele Pioniere. Menschen, die eine Vision haben – und den Mut, Wagnisse einzugehen. Heike und Andreas Eggensberger gehören zu diesen Pionieren. Sie haben eines der ersten Bio Hotels in Deutschland eröffnet, über Jahre weiter entwickelt und jetzt auf ein neues Niveau gehoben. Die Außenanlagen wurden um einen Badeteich ergänzt, die Wellness-Abteilung präsentiert sich stylish und wurde doch nach ökologischen Aspekten gebaut. Heike und Andreas Eggensberger führen durch die Räumlichkeiten mit dem aufwändigen Lehm-Putz, den großen Fenstern, den bequemen Swing-Liegen, der Wandheizung und den warmen Hölzern. Die Inhaber sind ganz beseelt vom Ort, den sie geschaffen haben. Und die Gäste teilen die Begeisterung. Zudem bietet das Hotel Eggensberger ein an Kneipp orientiertes „Schlaf-wieder-gut“-Angebot an, ein aufwändiges Therapieprogramm bei lebensstilbedingten Schlafstörungen – inklusive dem guten Gefühl, der Zeit erneut ein wenig voraus zu sein.

    Entspannung pur im neuen Spabereich im Hotel Eggensberger im Allgäu

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    Allgäu GmbH, Susanne Baade

    Neuer Wellness-und Spabereich im Hotel Eggensberger mit Natursee im Allgäu

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    Allgäu GmbH, Susanne Baade

    Neuer Wellness-und Spabereich im Hotel Eggensberger mit Natursee im Allgäu

    TIPP 6: Die Schlaffibel

    Wie ein Zombie fühlen sich viele Menschen in Deutschland, wenn sie morgens aufwachen. Eher erschöpft vom Nachtschlaf, als dass sie sich erholt hätten. In Füssen im Allgäu hat sich eine Gruppe von Hoteliers zusammen gefunden, die sich als zertifizierte Schlafgastgeber für all jene empfehlen, die sich nicht mehr wie die gerade so populären Hollywood-Untoten fühlen wollen. Dazu wird ihnen in den Häusern eine dunkelgraue Broschüre überreicht – die Schlaffibel. Sie entstand mit Unterstützung einer Wissenschaftlerin der Ludwig-Maximilians-Universität München und eignet sich als Brevier gegen die Müdigkeit. Überraschend: die echten „Kneipptipps für gesunden Schlaf“.

    Die Autoren

    Susanne Baade und Dirk Lehmann

    Im Expeditionsschiff in die Antarktis und per Helikopter über Australien, Wanderung zu einem Kloster in Nepal und Besuch im Luxushotels in Paris, Trekkings durch Kanada und Achtsamkeitsübungen im Allgäu – zu reisen, zu fotografieren, die Welt zu erzählen: Das ist unser Beruf, unsere Berufung. Lange haben wir als Redakteure namhafter Magazine im Hamburger Verlag Gruner+Jahr gearbeitet, seit einigen Jahren berichten wir nun für das Allgäu aus dem Allgäu. Hier haben wir besondere Menschen kennen gelernt, faszinierende Momente erlebt und eine Natur, die uns immer wieder begeistert. Wir sind dankbar für jedes dieser Abenteuer. Und dafür, dass Sie uns begleiten! Susanne&Dirk

    Mehr zu Susanne und Dirk auf ihrer Website.