Wir folgen weiter dem Waldrand. Immer wieder bleibt Bettina stehen, weist auf eine Pflanze, zupft ein Blatt oder eine Frucht ab. Dabei legt sie wert darauf, diese mit Respekt zu nehmen. Und immer nur so viel wie sie im Moment braucht. „Die Hagebutte ist sehr reich an Vitamin C, die Brennnessel ebenso. Von allen Beeren hat die Brombeere den höchsten Anteil an Vitamin A.“ Jetzt reicht sie uns eine Frucht der Hagebutte. „Man kann sie so naschen, wie eine kleine Süßigkeit.“ Dagegen bereichert der säuerliche Geschmack der Berberitze jedes Müsli.
Die Pflanzen sind nicht nur Heilpflanzen, sie wirken auch auf die Seele
Schon nach einer Weile hat man sich auf Bettinas Tempo eingelassen, die Achtsamkeit, mit der sie sich durch diesen unscheinbaren Teil des Waldes bewegt, imponiert. Man spürt ihr Bestreben, ganz im Einklang zu sein mit der Natur, mit diesem Ort. „Viele Pflanzen sind nicht bloß Heilpflanzen in einem medizinischen Sinne, sondern wirken auch auch auf die Seele.“ Bettina erwähnt den Holunder, den man früher an der Tür gepflanzt hat, auf dass er Krankheiten abhält. Oder den Baldrian, er nimmt Kummer und Sorgen.