Auch die Wälder rund um Schloss Kronburg sind betroffen vom Klimawandel. Aber der erforderliche Waldumbau ist teuer: Das Altholz muss herausgenommen werden, dann gilt es, neue Pflanzen anzusetzen und zu hegen. Dabei steht noch nicht einmal fest, welche Baumarten zukunftsfähig sind. Manche Experten schwören auf die Resilienz der Weißtanne oder auf einen Laubmischwald aus Linden, Birken und Eichen. Andere experimentieren mit mediterranen Arten wie Aleppo-Kiefer, Libanon-Zeder oder Ess-Kastanie. „Noch kann niemand sagen, wie das ausgehen wird.“
Max von Vequel-Westernach zeigt auf eine Karte, die er auf einem Holzstoß ausgerollt hat. Verschiedenfarbig eingezeichnete Areale verweisen auf recht unterschiedliche Klimazonen. Hier ist der Wald trocken, da eher nass, hier stehen zu viele Fichten, und da leiden die Eschen unter einem Pilz, der aktuell den Bestand in ganz Bayern bedroht. Man sieht dem jungen Forstwirt an, dass er unter der aktuellen Lage auch leidet. Er liebt den Wald. „Wir wollen auf die Ess-Kastanie setzen. Aber es kann passieren, dass spätere Generationen über uns genau so schimpfen, wie wir manchmal über die Förster der Nachkriegszeit, die großflächig auf schnellwachsende Fichten gesetzt haben.“
Der Umzug in den Südflügel war nötig, um Heizkosten zu sparen
Auch wenn es gut tut, im Wald zu sein, wirtschaftlich ist er ein Risikoprojekt. Das gilt nicht minder für das Renaissanceschloss. Wir begleiten Fanny und Max in das unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble auf einem Hügel, das weithin sichtbar das Land überragt. Teile des Schlosses dienen als Museum. Hier findet sich zum Teil jene Grandezza, die man mit dem Begriff „Schloss“ verbindet: lange Flure und endlose Zimmerfluchten, mächtige Möbel und große Gemälde, edle Textiltapeten und ein Zimmer voller Jagdtrophäen, ein Stammbaum, der bis ins 13. Jahrhundert reicht, und – ja – auch eine Ritterrüstung.