Langlaufgebiet Obermaiselstein: Traum-Loipen im Winterwunderland
Ganz großes Kino. Wenn Norddeutsche auf Skiern stehen, sieht das meist anders aus, als wenn jemand aus den Bergen sich in die Bindung einrastet.
Ganz großes Kino. Wenn Norddeutsche auf Skiern stehen, sieht das meist anders aus, als wenn jemand aus den Bergen sich in die Bindung einrastet.
Langlaufparadies Obermaiselstein: Es hat geschneit, perfekte Bedingungen für Anfänger
Eine norddeutsche Patchworkfamilie sucht die Herausforderung im Schnee – und lässt sich Langlaufski anpassen. Ihr Skilehrer war einst Leistungssportler im Team des DSV, hat inzwischen eine künstliche Hüfte und braust nach wie vor mit großer Leidenschaft durch die Loipe. Wir purzeln hinterher. Spaß im Schnee und die Lust an der Landschaft in Obermaiselstein
Zeugwart und Lehrmeister: Langlauflehrer Andreas stattet uns mit Material aus…
…erklärt wie die Schuhe einrasten und wie lang die Stöcke sein dürfen
In freier Wildbahn heißt es dann, den kippligen Ski zu vertrauen…
…und dem Lehrer folgen. “Gaaanz einfach”, sagt der, “immer schön im Wechselschritt”
Und dann durch die weiße Weite. Eine zauberhafte Landschaft, die Lust macht auf mehr
In Wahrheit bin vor allem ich das Problem. Im Verlauf der Übungseinheit purzle ich achtmal in den Schnee - und halte damit den absoluten Rekord. Dabei, das ist das Verrückte am heutigen Tag im Schnee, macht Langlauf viel Spaß. Das liegt vor allem an Lehrer Andreas. Ein ruhiger Typ, der einem mit großer Gelassenheit auch die dümmsten Fragen beantwortet (“Es gibt keine dummen Fragen.”), die Ski und Stöcke anpasst und dann mit uns raus geht auf die erste Übungsrunde.
Eine kleine Wiese hinter dem Parkplatz des Fremdenverkehrsamtes, gefühlt meterhoch eingeschneit. Eine frisch gezogene Loipe, die einen kleinen Hang hinauf führt und wieder hinab. Und über die wir - im Gänsemarsch - hinter Andreas her fahren.
Aus der Ferne sieht das noch etwas chaotisch aus. Aus der Nähe vielleicht auch…
“Super”, lobt uns Andreas nach der zweiten Runde, “dann können wir jetzt in die richtige Loipe.” Benita und Judith sind begeistert. Ich folge mit demselben mulmigen Gefühl, mit dem man als Schüler nach zu wenig Lernen und Übung in eine wichtige Klausur gegangen ist. Wohl wissend, dass man Glück braucht.
Doch dann fühlen sich schon die ersten Meter wie Glück an. Der Ski teilt den Schnee, der so weich ist, dass selbst hinfallen kein Problem ist. Außer für die Ehre. Und dass ausgerechnet ich immer hin knalle, ich der ich vorher gesagt habe, Langlauf mache Spaß und sei einfach zu lernen. Und dann liege ich da, nachdem sich aus einem für mich völlig unerfindlichen Grunde die Skispitzen übereinander gekreuzt haben. Und die Mädels gackern sich eins.
Macht aber trotzdem Spaß, oder Judith? Benita braust über die kleine Kuppe, Yippie!
Schemen im Schneegestöber: Dirk und Benita, nicht schnell, aber doch unscharf
Aufrappeln. Schnee abklopfen. Die etwas bescheuert aussehende, aber sehr warme Mütze richten – die Mädels sagen “Badekappe” – und weiter geht es. Zwei Runden drehen wir auf dem großen Feld. Die Strecke fühlt sich nach und nach besser an, vertrauter. Auch das Gefühl auf den Ski. Allerdings schneit und schneit es immer mehr. Als Erwachsener entwickelt man jetzt so eine Sehnsucht nach der Sauna im Hotel “Berwanger Hof”, in dem wir übernachten, nach einer Tasse Kaffee und einem fetten Stück Kuchen. Die Mädels aber wollen noch eine Runde drehen. Auf geht’s. Noch eine Runde im Langlaufgebiet Obermaiselstein. Die Loipen warten auf uns.
Der Mann mit Badehaube und den gekreuzten Ski. Keine gute Idee…
…denn wer sich selbst über die Spitzen fährt, taucht kopfüber in den Schnee ein
Wenn ich es mal kann, dann geht es bis zum Horizont – und immer weiter…
Langlaufhelden für einen Tag. Es hat riesig Spaß gemacht. Danke, Andreas
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