Gruppenausstellung von Sarah Degenhardt | Erbacher/Faßlrinner/Klug | Waltraud Funk | Stephan Malane
32 Termine
Dem Ruf der Berge in die Allgäuer Landschaft folgen, wer würde das nicht gerne! Oder vernimmt man nur noch ihr Flüstern? Ist eine solche Mystik denn heute überhaupt angebracht, wenn es um Landschaft (als Ökosystem oder Kulturlandschaft) geht? Und was kann man von einer künstlerischen Spurensuche in einer Intelligenten Landschaft denn erwarten?
Dieses Wagnis geht ein Projekt der Kunsthalle Kempten ein, das 2022 als "Intelligente Landschaften" startete. Darin wird die Allgäuer Landschaft selbst Untersuchungsgegenstand einer künstlerisch-wissenschaftlichen Erforschung.
Unter dem Titel "Hörst Du die Berge flüstern" versammelt die Kunsthalle Kempten nun in einer multimedialen Ausstellung die künstlerischen Ergebnisse.
Die sechs eingeladenen Künstlerinnen und Künstler widmen sich in vier konzeptuellen Arbeiten dem Thema Landschaft, indem sie sich auf wissenschaftliche, technische und digitale Methoden stützen. Ihr Ziel ist das Sammeln von Spuren, die an Orten und dort existierenden Lebensformen in die Landschaft eingeschrieben sind.
So versenkt sich mit der audiovisuellen Installation „Geschliffene Gründe“ die Künstlerin Sarah Degenhardt tief hinein in das Gestein der Geologischen Orgeln von Wolfertschwenden und damit auch in urzeitliche Tiefe. Die Künstlerin Waltraud Funk verbindet in ihrer Videoinstallation „47Grad17Minuten48SekundenNorden, 10Grad17Minuten45SekundenOsten“ lange Zeit für ewig gehaltenes Gletschereis des Schwarzmilzferners am Fuße der Mädelegabel mit der Gegenwart. In der Mehrkanal Soundinstallation „Jenseits der Kuhglocken“ nimmt uns Stephan Malane mit auf einen Spaziergang von Wiggensbach zum Eschacher Weiher. Auch das Künstlerkollektiv aus Maximilian Erbacher, Nikolaus Faßlrinner und Anna Dorothea Klug weitet den partizipativen Weg in seiner fotografischen Arbeit aus. In der Beteiligung vieler Menschen, die im Herstellen von Masken und am Spiel Freude oder auch Leidenschaft entdecken, liegt die konzeptuelle Basis ihrer Arbeit „Die Geister die wir rufen“.
Die Ausstellungsarchitektur (Konzeption: Teresa Häussler (Berlin) & Moritz Appich (Berlin)) in der Kemptener Kunsthalle nimmt die Idee der Landschaft auf. Luftige, farbige Stoffe bilden mit naturbelassenem Fichtenholz fluide Raumkompartimente. Soundinstallationen schaffen eine besondere Klangkulisse.
Im Sinn des Themas ist auch der nachhaltige Umgang mit dem Ausstellungsinventar: Es wird wiederverwendet bzw. auf ein technisches Basis-Equipment reduziert.
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